1906 Münster–1990 Stuttgart
Die Malerei von Wilhelm Imkamp wächst, ohne Studien oder Entwürfe, auf der Leinwand aus den ersten Farbsetzungen. Aus einem allumfassenden Urgrund verdichten sich die Farben zu Formereignissen. Meist die strenge Linie meidend, bindet Imkamp die Verdichtungen in ein kristallines Gefüge ein. Erinnerungen an Bekanntes können bereits im Gestaltungsprozess mitwirken (Kopf, Barke, Stadt). Meist jedoch geht Imkamp allein vom Zusammenwirken freier Formen aus. Häufig finden sich Bildtitel aufgrund der Assoziationen, die die neu hervorgebrachte Bildwelt wachrufen kann.
Zwar steigert sich die Farbe im Laufe der 1950er Jahre zu autonomer Leuchtkraft, aber dennoch bleibt ein Grundzug stets erhalten: Es wird nicht eine farbige Form auf die Fläche gesetzt, sondern die farbigen Ereignisse wachsen aus einem unergründlichen, mit rationalen Gesetzen nicht fassbaren Tiefenraum hervor, um nach ihrem Auftritt wieder in diesen hinabzusinken.